Ausstellung 'Hass vernichtet' und Workshops zum Thema Rechtsextremismus im Freien Gymnasium Penig

Die Bürgerinitiative (BI) "Gesicht zeigen - Netzwerk für demokratisches Handeln" und das Freie Gymnasium Penig (FGP) gestalteten am 26.09. mit den Schülerinnen und Schülern der 9.Klassen einen Projekttag zum Thema Rechtsextremismus.
Dazu konnte die BI die Berliner Menschenrechtsaktivistin Irmela Mensah-Schramm mit ihrer Ausstellung "Hass vernichtet" und ihrem Workshop "Mit bunten Farben gegen braune Parolen" gewinnen. Komplettiert wurde der Thementag durch den Workshop "Nach dem Rechten gesehen - Lifestyle und Codes der rechtsextremen Szene" von Jan Sobe, Geschichtslehrer am FGP.

Zur Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung, an der 65 Schüler und zahlreiche Gäste teilnahmen, bekräftigte der Schulleiter Herr Frei, einserseits an die Geschichte zu erinnern, dies jedoch in die heutige Zeit zu transportieren, damit die heutige junge Generation ihre Schlüsse für ihr Handeln ziehen kann.
Für die BI fragte Janine Bürger "Und wir, was machen wir, wenn wir konfrontiert werden mit Sprüchen, Parolen, Schmierereien und Aufklebern an Wänden, Laternen, Wartehäuschen und Toiletten? Sehen wir weg? Nehmen wir das wahr? Wollen wir es überhaupt wahrnehmen? Oder lässt uns das nachdenklich werden?" Diese Ausstellung und das Wirken von Frau Mensah-Schramm gäbe Denkanstöße und Impulse, antisemitische oder rassistische Parolen zu erkennen, sie wahrzunehmen und zeigt auf wie der Einzelne aktiv werden kann.

Frau Mensah-Schramm, die seit 28 Jahren, inzwischen bundesweit, menschenverachtende, Hass schürende Aufkleber, Schmierereien und Graffiti beseitigt - sie schätzte deren Zahl auf ca. 140.000 - mahnte in ihrer Eröffnungsrede,nicht wegzusehen und zu handeln, aber Hass nicht mit Gegenhass zu beantworten. Die Ausstellung zeigt Exponate von Schmiereien und Hassparolen, die sie gefunden und beseitigt bzw. entfremdet hat. Zudem berichtete die 69jährige in lockerer Art und Weise über einige Anekdoten mit Neonazis, die sie bei ihren Übermalaktionen "erwischten".



In ihrem Workshop fanden die Schülerinnen und Schüler die in der Ausstellung gezeigten Bilder auf Kopiervorlagen wieder. Diese sollten in positive, fröhliche und bunte Botschaften verwandelt werden. Die interessanten Ergebnisse lagen zur Ausstellung mit aus.
Herr Sobe wies in seinem Workshop die Schülerinnen und Schüler auf die Veränderungen im Lifestyle der rechten Szene hin und erläuterte die von Neonazis genutzte Symbolik und Codes sowie deren Herkunft, aber auch verwendete Marken deren Bekleidung und gab zudem eine Übersicht über rechtsextreme Musik.

Die BI bedankt sich an dieser Stelle bei der Stadt Penig und dem Verein der Bundestagsfraktion DIE LINKE für die finanzielle Unterstützung dieses Projektes und bei der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Penig sowie dem FGP für die organisatorische Mithilfe.

Ringo Gründel

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