Englandfahrt der Klassen 9a und 9b vom 1. bis 7. März 2015

Lange geplant und inzwischen traditionell am Freien Gymnasium Penig fand die Klassenfahrt der beiden neunten Klassen im laufenden Schuljahr als Sprachreise nach England statt. Im Englischunterricht wurde bereits im Vorfeld darauf hingearbeitet und eine komplexe Aufgabe, die Erarbeitung eines Reisetagebuchs, dazu gestellt und nun konnte die Reise unter Leitung des Englischlehrers Herr Blüthner und in Begleitung der beiden Klassenleiter sowie der Englischlehrerin Frau Voigt stattfinden.

Sonntag Abend trafen wir uns am Gymnasium, um mit dem Bus die Reise in das Inselkönigreich anzutreten. Die Fahrt verlief störungsfrei und angenehm. Auf der Fähre nach Dover konnten wir uns etwas die Beine vertreten, was nach der langen Busfahrt gut tat. Hier erlebten wir einen fantastischen Sonnenaufgang über dem Kanal und wurden kurze Zeit später von Möwen an der englischen Küste empfangen.

Nun ging's im Bus weiter bis nach Oxford, wo wir einen "Guided Walk through Oxford" absolvierten und uns so über die Stadt und die Universität informieren konnten. Das "Trinity College" haben wir uns etwas näher angesehen und waren erstaunt über die altehrwürdigen Säle und die weiträumigen Anlagen, in denen die Studenten hier wohnen und arbeiten. Nach dieser Tour konnten wir Oxford noch individuell erkunden, bevor wir dann gemeinsam zum Treffpunkt gefahren sind, an dem wir von unseren Gastfamilien in Empfang genommen wurden. Zu zweit, zu dritt oder zu viert stiegen wir in die Autos der Gasteltern und erlebten unsere erste Übernachtung in typisch englischen Familien und typisch englischen Häusern. Alles kam uns irgendwie eng und klein vor, mit niedrigen Zimmern, kleinen Fenstern und geringen Zimmergrößen, aber für Engländer scheint das nichts Ungewöhnliches darzustellen.

Dienstag früh fuhren wir mit dem Bus nach London. Dort erklärte uns die Stadtführerin in einer zweistündigen Rundfahrt viel Interessantes und Besonderes über die Hauptstadt Großbritanniens und im Anschluss konnten wir am Nachmittag eigenständig bzw. in größeren Gruppen die Stadt erkunden. So besichtigten einige von uns die St. Paul's Cathedral, etliche gingen ins London Dungeon und wir streiften durch die Straßen oder die Geschäfte und trafen uns am Abend an Cleopatra's Needle, um gemeinsam die Rückfahrt nach Oxford zu den Gastfamilien anzutreten. Erstaunlicherweise ist der Stopand-Go-Verkehr allgegenwärtig in London und Umgebung.

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der Besichtigung von Warwick Castle. Diese alte Burg ist intensiv und erlebnisorientiert auf seine Besucher eingestellt. So gab es in den Räumen des Schlosses nicht nur viel zu sehen und zu erfahren, sondern oftmals standen auch Wachsfiguren in den Räumen und "unterhielten" sich (per Lautsprechereinspielung) mit anderen "Angestellten" oder "Gästen" des Schlosses, sodass es mitunter wirkte, als fände die Zeit jetzt und heute statt und wäre nicht schon längst Vergangenheit. Historisch kostümierte Angestellte führten auch verschiedene Shows auf, so z. B. eine Fireballshow, in der die Funktionsweise einer Balliste vorgeführt wurde, oder die Flight of The Eagles-Show, in der u. a. Geier und Adler übers Gelände flogen und aus aller Nähe betrachtet werden konnten.

Ganz anders wirkte da der Blenheim Palace, langjähriger Wohnsitz des Dukes of Malborough und seiner Familie und Geburtsort von Winston Churchill, den wir am Donnerstag besichtigten. Umgeben von einem riesigen Park mit weiträumigen Wiesen, uralten Bäumen, idyllischen Seen, Brücken, verschiedensten Tieren und langen Sichtachsen befindet sich der Palast, der mit seiner Würde, Eleganz und Pracht besticht. So konnten wir in der Führung viel über die Gemälde, die Einrichtung, die Lebensweise damaliger und späterer Dukes sowie über Geschichten und Geschichtchen, die mit dem Schloss verbunden sind, erfahren bis hin zu der Tatsache, dass dieses Schloss Hitler nach der von ihm geplanten Eroberung Englands als Residenz dienen sollte und deshalb von Bombardements komplett verschont wurde. Auf dem Rückweg legten wir in Stratford-on-Avon, dem Geburtsort Shakespeares, einen Zwischenstopp ein und konnten sein Grab oder Geburtshaus besichtigen bzw. uns anderweitig auf seinen Spuren bewegen. Wieder in Oxford angekommen, hatten wir noch Zeit für einen ausführlichen Shoppingbummel und trafen dann wieder bei unseren Gastfamilien ein, um gemütlich zu Abend zu essen und uns für den nächsten Tag auszuruhen.

Nach dieser Tour konnten wir noch etwas essen gehen und fanden uns dann zur Rückfahrt am Bus ein, der uns am Samstag Mittag alle wieder wohlbehalten, wenn auch etwas übermüdet, in Penig in die Arme unserer Eltern entließ.

Insgesamt war diese Klassenfahrt eine nicht nur lehrreiche, sondern auch sehr beeindruckende Reise, auf der wir einen kleinen Einblick in die Lebensweise jenseits von Deutschlands Grenzen (in der Vorgeschichte als auch heute) gewinnen konnten. Die Reise verlief fast ohne jeden Zwischenfall, alles klappte hervorragend und es gelang uns gut, uns im Alltag in England zurechtzufinden. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Frau Schlickeiser, die jahrelang am FGP unterrichtet hat und sich seit letztem Jahr in Schottland weiterbildet, es sich nicht hat nehmen lassen, nach London zu kommen, um am Freitag noch einiges mit uns gemeinsam zu erleben. Das war eine freudige Überraschung.

Abschließend möchten wir uns bei unseren Englischlehrern für die Organisation und Durchführung dieser Fahrt bedanken und wünschen den Schülern der jetzigen achten, siebten usw. Klassen, dass deren Englandtrip in den kommenden Jahren ebenso auf- und anregend sein möge wie unserer.

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