Zeitreisen am Freien Gymnasium Penig
Das Weihnachtssingen 2011

Den insgesamt weit über 300 Besuchern der beiden Veranstaltungen am 20. und 21.12.2011 bot sich in der Aula des FGP ein buntes Bild verschiedenster Situationen aus vier historischen und künftigen Epochen, die alle irgendwie in der Weihnachts- bzw. Winterzeit angesiedelt waren, aber nicht direkt den Weihnachtsgedanken zum Inhalt hatten.

Damit haben die sechs Schüler/innen und die Freizeitpädagogin der Schule Mandy Kemter einen konzeptionellen und dramaturgischen Rahmen geschaffen, in dem eine spannende und lustige Geschichte gespielt werden konnte, gleichzeitig aber auch genügend Möglichkeiten für den Projektchor dieser Veranstaltung, die Instrumental- und Gesangssolisten sowie die zwei Tänzerinnen gegeben wurden, Weihnachtliches vorzustellen und sogar das Publikum zu involvieren und mitraten, mitspielen und mitsingen zu lassen.

Besonders auffällig war dieses Mal, dass insgesamt ca. 100 Mitwirkende an dem Programm beteiligt waren - das ist immerhin ca. ein Drittel der gesamten Schülerschaft der Schule! Davon waren zehn für die Licht- und Tontechnik zuständig, die - unter bewährter Leitung und mit großzügiger Unterstützung von Michael Plagwitz und seiner Firma Soundlife62 - in diesem Jahr nicht nur die Mikrofonierung und Beschallung der Aula sowie die stimmungsvolle Ausleuchtung des Bühnenraumes, sondern auch erstmals eine Live-Kamera einsetzten, die mittels Beamer insbesondere die von den hinteren Plätzen nicht mehr gut zu erkennenden Details auf der Bühne bzw. die Handlungen, die am Boden stattfanden, an die Leinwand warf und somit auf technischem Wege aus der Misere half, da es leider noch immer keine Bühnenpodeste an der Schule gibt. Ein gelungener Kompromiss - ob es eine Dauerlösung werden kann, bleibt abzuwarten.

Eine Reise ins MittelalterMaria bei den UrmenschenIn der Zukunft mit Roboter Nico

Ca. 40 Schülerinnen und Schüler hatten sich in anstrengenden, stundenlangen Proben unter Leitung ihres Musiklehrers Ralph Wollny 15 fast ausschließlich deutschsprachige Weihnachtslieder erarbeitet, die zu einem großen Teil zweistimmig oder mit eigenen Arrangements (abwechselnde Besetzungen, Singen einzelner kleiner Sängergruppen) gesungen wurden, häufig unterstützt durch den einfallsreichen und sehr variablen Einsatz verschiedenster Perkussionsinstrumente, die souverän von Steven Kästner gespielt wurden, und manchmal zusätzlich vom Schlagzeuger der Schülerband Sebastian Baier auf der Cajon, die als "Schlagzeugersatz" einen ähnlichen Klang bietet, aber viel weniger Platz wegnimmt und sich auch von der Lautstärke her dezenter in den Gesamtsound einfügt.

Die beiden Hauptdarstellerinnen Maria Just (links) und Maxi Beyer (rechts)Der ProjektchorNeben den zwei Hauptdarstellerinnen Maria Just und Maxi Beyer waren noch ca. 40 weitere Schauspieler auf der Bühne präsent, die die vier Stationen der Zeitreise zum Leben erweckten: das widersprüchliche und religiös-fanatische Mittelalter, die Steinzeit mit ihren schon durch die Kostümierung der Urmenschen Spontanapplaus erzeugenden wortlosen Akteuren, den Beginn des 20. Jahrhunderts auf einem fiktiven Weihnachtsmarkt kurz nach der Jahrhundertwende und die virtualisierte und automatisierte Zukunft, in der die Kinder nicht nur keine Weihnachtslieder mehr kennen und können, sondern auch keine wirklichen, realen Spiele mehr.

Diese Vielfalt, die hier in 90 Minuten über die nicht vorhandene Bühne gingen, belohnte das Publikum mit viel Applaus und mit Spendengeldern, die in weitere Musikinstrumente sowie bessere Ausstattung der Schule mit Licht- und Tontechnik investiert werden.

An dieser Stelle sei nochmals allen Beteiligten am vergangenen Weihnachtssingen des Freien Gymnasiums Penig für ihre Zeit und ihren Einsatz gedankt. Es musste der dadurch versäumte Unterricht von den Schüler/innen und den beiden Lehrern nachgearbeitet bzw. umorganisiert werden - denn die Tradition, dass die Mitwirkung daran freiwillig ist - als Geste der Schüler an ihr Publikum, das schon längst nicht mehr nur aus Eltern und Großeltern der Beteiligten besteht - ist auch in diesem Jahr fortgesetzt worden und bildet somit eine stabile Basis für diese besondere Form eines (Vor-)Weihnachtsprogramms an unserer Schule.

Ralph Wollny
Musiklehrer

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