Was ist Liebe?

Am 7.3.2012 besuchte uns, die Schüler der Klassen 9a und 9b des Freien Gymnasiums Penig, der namhafte Sexualwissenschaftler und Jugendforscher Prof. Kurt Starke zu einer "Gesprächsrunde". In einer Atmosphäre der wechselseitigen Interessiertheit und der Offenheit erlebten wir, wie Wissenschaft auf Schule trifft. Uns begeisterte, dass er uns schon nach wenigen einführenden Worten Gelegenheit gab, Fragen zu stellen.

Ich selbst war ziemlich gespannt auf seinen Besuch. Er sagte uns gleich zu Beginn, dass wir uneingeschränkt zum Thema Liebe fragen können, was immer es auch sei. Selbst Fragen wären möglich, über die sich mancher Jugendliche nicht einmal mit seinen Freunden austauscht, mitunter sogar nicht einmal mit den eigenen Eltern, da man nicht wissen kann, wie diese reagieren werden.
Er gab uns so Gelegenheit, Fragen, die wir schon immer einmal beantwortet haben wollten, anonym auf einen Zettel zu schreiben und die Antwort von einer sachkundigen, zwar unbeteiligten, aber sehr verständnisvollen Person zu erhalten.

Es wurde unter anderem gefragt, "Was ist Liebe?", "Kann ich etwas gegen meine Schüchternheit tun?" oder "Kann man mit einem Jungen auch nur befreundet sein?" usw. Auf wirklich jede unserer Fragen antwortete Prof. Starke ausführlich. Er machte uns plausibel, dass Beziehungsprobleme auch im frühen Jugendalter "niederschmetternd sein (können) und unlösbar erscheinen. Sie können (aber auch) interessant und herausfordernd sein. In beiden Fällen liegt der Schlüssel darin, das produktive, zukunftsweisende Potential der Situation zu erkennen und vital zu nutzen" (K. Starke).

Es war für uns auch ganz interessant, die unterschiedlichsten Fragen der Mitschüler zu hören, denn manche der Fragen berührte nicht wenige sogar persönlich, da sie selbst schon erfolglos nach einer Antwort gesucht hatten. Wir Schüler hörten die ganzen 90 Minuten gebannt zu und bemerkten nicht, dass wir längst die vorgesehene Gesprächszeit überschritten hatten. Wenn es sonst mitunter heißt "Wann machen wir endlich Schluss?" oder "Wir überziehen!" wollten alle, dass noch nicht beantwortete Fragen auch eine Antwort erhalten. Das allerdings war lei-der nicht zu schaffen. Doch auch dafür hatte Prof. Starke eine Lösung. Er bot uns an, wenn wir wirklich gern eine Antwort haben wollten, ihm unsere Fragen per E- Mail zu schreiben. Er versicherte uns, ausführlich zu antworten. Ich denke, dass dieses Angebot genutzt wurde.

Ich bin mir sicher, dass die Gesprächsrunde mit Prof. Starke allen Schülern geholfen hat. Wir erhielten auf unsere Fragen nicht nur interessante Antworten, sondern erfuhren eine für uns wichtige Orientierung. Danke!

Luisa Rauschenbach
Klasse 9a

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