Klassenfahrten bilden für die meisten Schüler eine angenehme Abwechslung vom oft schwierigen und fordernden Schulalltag. Wie heißt es doch so schön: "Ein Blick ins Buch und zwei ins Leben. Das soll die rechte Würze geben." Nach den vielen Blicken in die Bücher sollte uns nun die Praxis zeigen, was wir können und uns Land und Leute näher bringen. So fuhren wir, die neunten Klassen des Freien Gymnasiums Penig, nach Großbritannien.
Am 11.03.2012 trafen wir uns vor dem roten Gebäude des Gymnasiums, um pünktlich 19:00
Uhr mit einem Reisebus die rund 1200 Kilometer lange Reise nach Oxford zu beginnen. Wir
starteten bei typisch englischem Wetter mit Regen und Kälte. Auf der Autobahn A4 ging es
an Jena vorbei über Eisenach weiter Richtung Siegen und Köln. Bei Lichtenbusch
überfuhren wir die Grenze nach Belgien. Es ging dann über die beleuchtete Autobahn nach
Brüssel und nach wenigen Stunden erreichten wir französisches Hoheitsgebiet. Wir fuhren
weiter bis nach Calais, wo wir auf der Fähre das europäische Festland verließen. Es war
eine sehr ruhige Überfahrt und bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir die britische
Insel. Nach einer fast 18- stündigen Busreise kamen wir alle um 12:30 Uhr englischer Zeit
wohlbehalten in der Altstadt von Oxford an.
Allerdings war uns noch keine wirkliche Ruhepause vergönnt, denn schon eineinhalb Stunden
später begann eine Stadtführung. Wir sahen viele interessante, schöne und
beeindruckende Bauwerke sowie Plätze und Gärten. So besuchten wir eines der ältesten
Colleges Oxfords, das New College. Es ist eines von 38 seiner Art in der Hauptstadt der
Grafschaft Oxfordshire. Am Abend lernten wir unsere Gastfamilie kennen, bei der wir von
nun an eine Woche leben würden. Das war für alle ein sehr aufregendes Ereignis.
Am Dienstag, dem 13.03., stand die Stadtrundfahrt durch London mit anschließender Besichtigung verschiedenster Sehenswürdigkeiten auf dem Plan. Nach einer sehr aufschlussreichen Rundfahrt besuchte eine Gruppe die St. Pauls Cathedral. Direkt nach dieser Besichtigung schaute sich eine kleine Schar die Wachsfigurenausstellung von Madame Tussauds an, während die anderen sich im Gruselkabinett London Dungeon vergnügten. Erschöpft aber fröhlich kamen wir bei unseren Gasteltern an, die uns noch mit einem warmen Essen versorgten.
Am Mittwoch reisten wir mit dem Bus in die nicht weit entfernte Kleinstadt Bath. Dort konnte jeder Schüler sich auf eigene Faust Sehenswürdigkeiten ansehen und auch einmal in einem Laden einkaufen. Als ein besonderer Ort in der Stadt wurden uns die alten römischen Bäder mit warmem Badewasser empfohlen. Sie wurden vor über 2000 Jahren von den Römern erbaut und werden unter anderem mit Erdwärme beheizt. Eine weitere schöne Sehenswürdigkeit bildete die Pulteney Bridge, welche über den Fluss Avon führt. Sie ist komplett mit Häusern bebaut, so dass man nicht merkte, dass man über eine Brücke ging. Dann war es noch möglich, den Rundgang im No. 1 Royal Crescent zu beenden, in dem das Leben im 18. Jahrhundert dargestellt war.
Am Donnerstag stand die Besichtigung des Blenheim Palace auf dem Programm, in dem der
berühmte Politiker Winston Churchill geboren wurde. Das Schloss befindet sich bis heute
in Privatbesitz. Für alle Schüler war es ein sehr schönes Ereignis.
Zum Abschluss dieser sehr schönen und interessanten Woche fuhren wir am Freitag zum
Hampton Court Palace. Es ist ein Schloss im äußersten Südwesten Londons und in ihm
residierte unter anderem der bekannte König Henry VIII. Wie jeden Tag löste sich der
Frühnebel auf und wir wurden mit strahlendem Sonnenschein beschenkt. Nach einer
mehrstündigen Besichtigung ging es mit der S-Bahn zum Londoner Hauptbahnhof. In London
besichtigte eine Gruppe den Tower of London und wurde bei der Anreise mit einer
geöffneten Tower Bridge belohnt. Dies ist mittlerweile ein seltenes Ereignis. Auch dieser
Ausflug lohnte sich sehr, doch das wahrscheinlich schönste und aufregendste Ereignis
stand noch an: die Fahrt mit dem London Eye. Es ist mit 135 Metern das zurzeit höchste
Riesenrad Europas und ermöglicht bei guten Sichtverhältnissen einen Rundumblick mit bis
zu 40 Kilometern Sichtweite über London und das Umland. Eine Fahrt dauert rund 35
Minuten.
Bei einsetzender Dämmerung entstanden schöne Bilder des bereits beleuchteten Big Ben und
anderer angestrahlter Gebäude.
Nach diesem überwältigendem Ereignis konnten wir nun die Rückfahrt nach Deutschland
antreten, auch wenn uns der Abschied von einem der schönsten Länder Europas nicht leicht
fiel.
Nach dieser Reise konnten wir feststellen, dass die Einheimischen sehr höfliche,
aufgeschlossene und zuvorkommende Personen sind, was ebenfalls für die dortigen
Autofahrer gilt. Von einigen kleinen Schwierigkeiten einmal abgesehen, kamen wir auch mit
der Verständigung gut zurecht.
Maximilian Müller
Klasse 9a