Radsportler im FGP zu Gast - Peniger Gespräch mit Wolfgang Lötzsch

Am 26. November 2009 fand in der Aula des Freien Gymnasiums Penig ein weiteres "Peniger Gespräch" statt. Moderator Dr. Thomas Nitschke begrüßte als Gast und Gesprächspartner den Chemnitzer Wolfgang Lötzsch, der in den 1970er und 1980er Jahren zu den besten Radsportlern der DDR gehörte, dessen sportliche Karriere jedoch von den DDR-Sportfunktionären mit allen Mitteln behindert wurde. Wegen angeblicher "Westkontakte", der von Sportfunktionären und Stasi unterstellten Neigung zu "Republikflucht" sowie seiner Weigerung, in die SED einzutreten, wurde er Anfang der 70iger Jahre aus dem Fördersystem des DDR-Radsports ausgeschlossen und durfte als BSG-Sportler nur noch auf der Amateurebene trainieren und an meist zweit- und drittklassigen Rennen teilnehmen. In einem inszenierten Verfahren wurde er 1976 wegen "Staatsverleumdung" zu 10 Monaten Haft verurteilt und anschließend bis 1979 für alle Radrennen gesperrt. Auch nach dem Ende der DDR blieb er dem Radsport treu: zunächst noch als aktiver Fahrer, später als Trainer und Mechaniker. Im Jahre 1995 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Im Gespräch gelang es Wolfgang Lötzsch sehr anschaulich, die anwesenden Schüler und Gäste über die zahlreichen Schicksalsschläge, sportliche und menschliche Enttäuschungen sowie deren Bewältigung zu informieren. Besonders wirkte sein Appell an die Schüler, sich für wichtige Dinge im Leben energisch und konsequent einzusetzen.

Dr. Roland Jäpel
Fachlehrer Deutsch/ Geschichte/ Gemeinschaftskunde

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