Weihnachtssingen am 19. und 20. Dezember 2006

Die Schülerinnen und Schüler des Freien Gymnasiums Penig entführten im vergangenen Jahr die Eltern und Gäste der Veranstaltungen in eine Zeit, als von Weihnachtsmann, Tannenbaum und ähnlich "neumodischen Kuriositäten" noch lange nicht die Rede war.

Ein knapp 60-jähriger Professorius mit grauem Haar und Bart, der sich selbst als Gustaphus Nathanaelius von Einsiedel bezeichnete, begrüßte das zahlreich herbeigeströmte Publikum auf gebührend altertümliche Art und Weise und in nach Mittelaltermarkt klingendem Sprachgebrauch. In Wirklichkeit war dieser Professor durchaus kein solcher und auch nicht so alt, sondern Christian Altenburger, ein Schüler der 11. Klasse des Gymnasiums. Dieser hatte seit den Herbstferien des vergangenen Jahres - arbeitsteilig mit seinem Kursleiter Musik, Ralph Wollny - intensiv und innerhalb nur eines Monats das gesamte Programm erarbeitet. Die Ideen, Vorschläge und Bearbeitungen der Lieder und Instrumentalstücke wurden hauptsächlich vom Lehrer und die des Ablaufs und der inhaltlichen Verknüpfung der Einzelbeiträge durch Text und Spiel vom Schüler erarbeitet und gemeinsam besprochen. Dann konnten Mitstreiter gesucht werden, die sich erfreulicherweise auch in großer Anzahl in der Schule fanden. Über fünfzig Freiwillige standen auf der Bühne und an den Technik-Pulten sowie als Tänzerinnen für die Aufführung zur Verfügung, wobei jede/r Einzelne von ihnen dafür so manche Unterrichts- bzw. Freistunde opfern (und den behandelten Stoff nachholen) und z. T. Stücke auf recht hohem künstlerischen Niveau in sehr kurzer Zeit einstudieren musste.

Das große Interesse der Eltern und Schüler der Schule (sowie die räumliche Begrenztheit der Aula) machte es erforderlich, kurzfristig zwei Aufführungen zu organisieren. Doch auch dies wurde aufgrund der hohen Einsatzbereitschaft der Beteiligten letztendlich abgesichert.

Und alle Mühe hat sich gelohnt. Das Ergebnis konnte sich sehen und hören lassen. So war es dem Publikum zu dieser Veranstaltung nicht nur vergönnt, kräftig MITzusingen, sondern es musste auch ALLEIN singen, nur unterstützt vom Dirigat des Herrn Professors und zwei Schlaginstrumenten, die dem ohnehin etwas eigenen a cappella-Gesang eine mittelalterliche Note verliehen. Auf weitere Höhepunkte wie das Singen in verschiedenen Solistenensembles oder einen Test, bei dem das Publikum mittelalterlich veränderte Weihnachtslied-Melodien erkennen sollte, sei hier nicht näher eingegangen. Die Gäste der Veranstaltung werden sich daran sicher gern erinnern.

Dass es den ihnen ausnehmend gut gefallen hat, zeigte sich auch daran, dass sie nach den beiden Veranstaltungen insgesamt rund 600 Euro spendeten, die nun insbesondere dem Fachbereich Musik des Freien Gymnasiums, und damit wieder den Schülern, zur Verfügung stehen, um Instrumente, Unterrichtsmaterialien u. ä. anzuschaffen. Mit einem Teil der Gelder wird die Schule die Spendenaktion des MDR Jump für das Kinderhospiz Sachsen unterstützen und bedankt sich somit auch in deren Namen bei allen Spendern.

Ralph Wollny
Fachlehrer Deutsch und Musik

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