Exkursion der Grund- und Leistungskurse Geschichte nach Dresden

Am 30.11.2006 unternahmen die Schüler der 12. Klasse unserer Schule im Rahmen des Geschichtsunterrichts eine Exkursion zum Besuch zweier Sonderausstellungen im Dresdener Hygienemuseum.

In der AusstellungIn der Ausstellung "Mythos Dresden" wurden die Schüler mit wichtigen Ereignissen und Personen der Stadt- und Landesgeschichte vertraut gemacht, die zur Entstehung und Entwicklung jener Besonderheiten führten, die Dresden so einzigartig machten. Insbesondere die Zerstörung Dresdens im 2. Weltkrieg wurde im Hauptteil der Führung als "Das Trauma - der 13. Februar 1945. Vom Mythos der "unschuldigen" Stadt." thematisiert. Dabei wurde den Schülern die Wichtigkeit der kollektiven Erinnerung und die Methodik der politischen Instrumentalisierung der Zerstörung Dresdens als auch heute noch bedeutsam vergegenwärtigt.

Während der FührungIn der zweiten Ausstellung "Tödliche Medizin - Rassenwahn im Nationalsozialismus",
präsentiert das United States Holocaust Memorial Museum in Washington erstmals eine seiner Ausstellungen außerhalb der Vereinigten Staaten und widmet sich mit sorgfältig ausgewählten Exponaten sowie eindringlichen Bild-, Text- und Filmdokumenten diesen im Namen der NS-Rassenideologie begangenen Verbrechen. Es wird sehr anschaulich gezeigt, wie mit der Hilfe von Ärzten, Medizinern und Anthropologen jene Gesundheitspolitik entwickelt wurde, die mit der Sterilisation von vermeintlich "erblich minderwertigen" Menschen begann, zum Massenmord an "lebensunwertem Leben" führte und zugleich die Voraussetzungen für die Ermordung der europäischen Juden schuf. Für das Deutsche Hygienemuseum ist diese Ausstellungsübernahme gleichzeitig Symbol der eigenen historischen Verantwortung als eine Institution, die die rassenhygienischen Programme einst vorbehaltlos unterstützte und propagierte. Gleichzeitig ist die Ausstellungsthematik von aktueller Relevanz für die Debatten um Auswirkungen der Genforschung, gesellschaftliche Diskriminierung von Behinderten und Definitionen von Leben und Tod.

Dr. Roland Jäpel
Fachlehrer für Geschichte und Gemeinschaftskunde

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